Longyearbyen – der Ort in der Arktis, an dem es verboten ist, zu sterben Svalbard HW2018 Teil 1

Norwegen, beziehungsweise Svalbard, für unser Fotoshooting zu wählen, fiel uns nicht leicht. Natürlich erwarteten wir eine umwerfend dramatische Landschaft: raue Berge, eisige Gletscher und spiegelglatte Seen, die uns genau die Vielfalt boten, die wir brauchten, um unsere Winterausrüstung vorzustellen. Und natürlich ist es die perfekte Blogging-Kulisse. Doch wir konnten nicht ahnen, was dieser Ort uns alles offenbaren würde.

Longyearbyen liegt auf dem norwegischen Archipel Svalbard, auf halber Strecke zwischen dem Nordpol und Kontinental-Norwegen. Es ist der nördlichste besiedelte Ort der Welt. Diverse Reiseführer beschreiben es als erreichbarste und authentischste Alternative zum Nordpol.

Hier leben mehr Eisbären als Menschen und aufgrund des hohen Risikos, einem Eisbärangriff zum Opfer zu fallen, ist es verboten, das abgelegene Longyearbyen ohne Waffe (bzw. ohne bewaffneten Fremdenführer) zu verlassen. So hatten wir die Möglichkeit, einige der sachkundigsten Fremdenführer der Insel kennenzulernen, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse gerne mit uns teilten. Der Permafrost – oder Dauerfrostboden – führt dazu, dass in den Extremtemperaturen der Insel keinerlei Stoffe richtig zerfallen können. So ist es verboten, hier zu sterben und begraben zu werden.

Das beliebteste Transportmittel ist das Schneemobil, mit dem sich die wilde, abwechslungsreiche Landschaft am leichtesten navigieren lässt. Doch motorisierte „Schneeroller“ gelten als schnellste Transportmöglichkeit. Eine 15-minütige Schneerollerfahrt dauert ca. 2 Stunden mit dem Hundeschlitten; wobei eine Fahrt mit dem Hundeschlitten natürlich mehr Nervenkitzel bietet! Und sie ist auch der perfekte Test für unsere Winterausrüstung!

Diese abgelegene arktische Stadt ist sowohl wunderschön als auch unerbittlich. In den Wintermonaten frieren die Fjords komplett ein und über Sonnenlicht kann man sich selten bis gar nicht freuen. Zwischen Oktober und Februar lebt die 2000 Kopf starke Bevölkerung in kompletter Dunkelheit. Die Einheimischen beschreiben diese undurchdringliche Finsternis als „Polarnächte“. Dies bedeutet jedoch auch, dass das immerwährende Sonnenlicht bei unserem Besuch im Juli einerseits zermürbend war, uns jedoch die Möglichkeit bot, noch spät bis in die Nacht hinein unsere Umgebung zu erkunden.

In Longyearbyen werden einige der wichtigsten Arbeiten zum Schutz unseres Planeten durchgeführt. Die Forschungsarbeiten des Universitätszentrums Svalbard bezüglich Plastikverschmutzung finden rund um den Globus Anklang und ziehen Forscher aus aller Welt an. Wir freuen uns sehr, dass wir die Forscher von Sail against Plastics auf ihrer letzten Expedition nach Svalbard, wo sie Mikroplastikteilchen genauer untersuchen, begleiten und unterstützen durften.

Wir werden unsere Reise dokumentieren und unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen, um Ihnen die bemerkenswerte Umweltschutzarbeit, die auf Svalbard stattfindet, näherzubringen.

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