3 nützliche Anfängertipps für die Planung deiner Wanderroute

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Du möchtest gerne mal wandern gehen und länger als einen Tag draußen bleiben? Am besten noch im Zelt? Nur wie sollst du wissen, wie lange du brauchst, und somit auch wieviel Verpflegung du benötigst und wo du dein Zelt aufbauen kannst?

Das ist eigentlich gar nicht so schwer.  Kennst du deine Route und die Länge, erledigen sich diese Fragen fast von selbst. Darum möchte ich dir einige nützliche Tipps* geben, wie du einfach deine eigene Wanderroute planen kannst und dabei sogar noch Geld sparst. 

Welche Route darf es denn sein?

Weißt du noch nicht wo es langgehen soll, empfehle ich dir die Seite „Waymarkedtrails.org“ hier sind weltweit fast alle offiziellen Wanderrouten eingetragen. So kannst du auch ganz einfach vor deiner Haustür auf Entdeckungstour gehen.

Üblicherweise weißt du aber vorher, wo es langgehen soll. Ein klassisches Wanderziel für mich als Norddeutschen ist  Schweden und da kommt man als Kieler schnell auf den Bohusleden, der sich an Göteborg vorbeischlängelt. Den wollen wir daher als Beispiel nehmen.  Du kannst die folgenden Tipps gerne selbst nachverfolgen.

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1 Der Bohusleden ist einer der bekanntesten Wanderwege Südschwedens

Besorge dir die Route als GPX-Datei

Als ich 2009 meine erste Fernwanderung auf dem Bohusleden machen wollte, musste man sich das Kartenmaterial noch über eine private Mailadresse besorgen, oder aber im Laden kaufen und dann einschweißen. 

Heute gehst Du auf Seiten wie Waymarkedtrails.org oder (bekannter) outdooractive.com und suchst deine Route über die Suchzeile heraus und lädst dir eine so genannte GPX-Datei runter.

Auf Apps und Seiten wie outdooractive oder komoot kannst du deine individuellen Touren planen, auf Waymarkedtrails sind nur fertige Routen dargestellt. 

Klickst Du auf die verlinkten Seiten, finden wir den Bohusleden relativ leicht und können nun eine GPX-Datei herunterladen.

Die heruntergeladene GPX-Datei kannst du dann auf dein Navigationsgerät importieren und dort die Route auf einer Karte nachverfolgen.

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2 Quelle: Outdooractive.com

Benutze dein Handy

Ich wollte mir vor zwei Jahren ein Navigationsgerät für meine Touren zulegen und habe die beliebtesten Geräte miteinander verglichen. Diese können mittlerweile viel mehr als nur Karten anzeigen: Fotos schießen, SOS-Satellitennachrichten abschicken, aufs W-Lan zugreifen und haben ca. einen Tag Akku-Laufzeit. 

Moment?!

Das alles kann mein Handy doch auch!? Im Zweifelsfalle hält der Akku sogar länger und es macht bessere Fotos?! Zudem sparst du auch noch unnötiges Gewicht und brauchst nur ein Ladekabel Außerdem besitzt du es sowieso bereits, sparst dir also die Kosten von ca. 240€. 

Optimalerweise hast du zum Download von GPX-Dateien und Karten (dazu später mehr) ein Androidhandy, Ein Appleprodukt sollte aber auch funktionieren.

Daher Mein Tipp: nutze dein Handy als Navigationsgerät. Gerade auf dem Bohusleden sind die Wege so gut ausgezeichnet, dass die Karte eher als Entfernungsmesser zum nächsten Schlafplatz nützt und nicht zur Orientierung. Einen Not-SMS-Sender sehe ich nur im Hochgebirge als sinnvoll an. Zudem ist das Mobilfunknetz in Südschweden viel besser ausgebaut als in Deutschland. Und nein, es gibt dort auch keine Bären.

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3 Was ist das beste Werkzeug zur Navigation?

Die richtige App finden

Jetzt hast du also Route und dein Handy als Navigationsgerät und musst alles auf einer Karte anzeigen lassen. Es gibt hier drei gängige Apps, die alle ihre Vor- und Nachteile haben:

  • Die Allrounderin: Locus Map Free:  Diese App kann fast alles. Sie ist Quasi Google Maps Offline für die gesamte Welt. Die Karten stehen On- und Offline zur Verfügung, Offline sind sie kostenpflichtig. 

    Allerdings lässt sich einfach kostenloses Kartenmaterial von Seiten wie Freizeitkarte-osm.de downloaden, importieren und in der App ein- und ausblenden. Dazu kannst du deine geplante Route in Etappen unterteilen und ebenfalls ein- und ausblenden.  Und das Ganze auch noch umsonst! Vor einem Urlaub lade ich mir generell eine OSM-Karte des jeweiligen Landes herunter, falls ich mal eine Tageswanderung machen möchte.

    Vorteile: Offlinekarten umsonst erhältlich (Spart eine Menge Datenvolumen und Akku), sehr umfangreich und ausführlich, hat sogar ein Offlinenavi, falls man schnell eine Ersatzroute planen muss.

    Nachteile: Sehr umfangreich und ausführlich, etwas Einarbeitung nötig, macht dann aber viel Spaß

    Persönliches Fazit: Absolute Empfehlung! Mein tägliches Werkzeug auf meinen Wanderungen. Dazu kostenfrei ohne Einschränkungen nutzbar

  • Die Einfache: Outdooractive.com. Die App bietet einen Routenplaner und importiert GPX-Dateien. Anhand deines Standortes kannst du dir Freizeitrouten in deiner Nähe anzeigen lassen. Den Bohusleden eizublenden, ist sehr einfach, eine Offlinekarte ist jedoch kostenpflichtig.

    Vorteil: Einfach und Simpel 

    Nachteil: Karten und Routen im Offlinemodus kosten 30€ /Jahr, nicht alle Routen dargestellt

    Persönliches Fazit: Ich habe sie zur Inspiration auf dem Handy, falls ich unterwegs naheliegende Routen suchen möchte. 
  • Die Gesellige: Komoot ist eine App, die deine gewanderten Routen wie Achievements für dich festhält und diese in deinem Profil auflistet. Du kannst auch Fotos von Streckenhighlights hochladen und diese im Planer verbinden und eigene Routen erstellen. Es ist zum Teil auch eine Social-Media-Plattform. Allerdings lässt sich der Bohusleden hier nicht als fertige Route finden, du musst ihn also selbst planen und importieren.

    Vorteil: Einfach und kontaktfreudig,

    Nachteil: Kartenmaterial in Form von Regionen dauerhaft zukaufbar. (Schleswig-Holstein 8,99€, die Ganze Welt 29,99; oft im Angebot für 19,99€)

    Persönliches Fazit: Ich nutze sie kaum.

Teste es aus!

Egal welches Gerät du zur Navigation verwendest und egal für welche App du dich entscheidest, du wirst schnell merken, dass Spaß und Vorfreude schon beginnen, wenn du die Route vor dir liegen hast und deine potentiellen Schlafplätze ausmachst.

Und sollte dir das mit den ganzen Apps und Gpx’en zu viel sein: Im Zweifelsfalle gibt es ja noch die gute alte analoge Wanderkarte ohne Akkus, die findest du im Kartenladen deines Vertrauens.

*Achtung: es handelt sich um meine persönlichen Erfahrungswerte. 

Jede/r darf wandern, packen, benutzen und schleppen wie und was er/sie möchte

Quellenangabe: Alle Texte und Fotos von Björn Dziambor (Instagram: Djingledjango), die Screenshots von den jeweiligen Seiten

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